Bauen oder nicht bauen – ist das hier die Frage?
Daniel Fuhrhop, Autor des gleichnamigen Buches, stellte sich im Nachgang zu seinem Impulsvortrag Akteuren aus der Stuttgarter Planungspraxis und Immobilienwirtschaft. In Zeiten angespannter Wohnungsmärkte und dem Aufschrei nach bezahlbarem Wohnraum, gerade auch in Metropolregionen wie Stuttgart, erscheint es abwegig, ein Bauverbot auszusprechen. Daniel Fuhrhop tut es mit seiner Streitschrift dennoch und zeigte anhand einiger Beispiele auf, wie Investitionen für Neubauprojekte an anderer Stelle Leerstand nach sich ziehen können oder Leere durch unbelebte Räume entstehen kann. „Den Potentialen im Bestand wird zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet”, brachte Fuhrhop seine Kernthese auf den Punkt.
Es werde nicht nur zu viel und an den falschen Stellen und oftmals ohne Kontext, etwa eines Quartiersansatzes, gebaut, auch die ökologischen Folgen würden nicht ausreichend berücksichtigt. Zudem werde einfach vielfach am Bedarf vorbeigeplant, ohne rechtzeitig die tatsächlichen Nutzerbedürfnisse zu erfassen. Planer und Bauherren schenkten auch den Kosten für den Betrieb einer Immobilie gerade am Anfang einer Planung nicht die ausreichende Aufmerksamkeit. Fuhrhop, Betriebswirt und ehemals Architekturbuchverleger, hat insgesamt 50 Werkszeuge, die Neubauen überflüssig machen sollen, im Sinne von Anregungen und Best-Practice-Beispielen zusammengetragen, wie zum Beispiel durch Umnutzen, Umbauen, Umziehen bis hin zum Teilen von Räumen.
Man könne den Markt nicht ausblenden, warnte Helmuth Ceasar, Technischer Geschäftsführer SWSG Städtische Wohnungs- und Städtebaugesellschaft Stuttgart. Gerade die kommunale Wohnungswirtschaft verstehe sich als Bestandshalter und setze sich für den Bestandserhalt ein. Eine Anpassung sei zudem keinesfalls günstiger als Neubau, oftmals stünden Aufwand und Mehrwert einer Sanierung in keinem Verhältnis. „Dennoch stellen wir uns der Herausforderung von Bestandsanpassungen, gerade auch im bewohnten Zustand.” Wir sollten uns dennoch fragen, wie wir heute bauen sollten, damit sich unsere Kinder in Zukunft nicht die Frage stellen müssen, das Bauen zu verbieten. „Eigentum verpflichtet, Bauherren sind gefordert”, appellierte Dr. Detlef Kron, Amtsleiter für Stadtplanung und Stadterneuerung Stuttgart, „als Stadt können wir nur den Rahmen vorgeben.” Dennoch könne die Politik auf gesellschaftlicher Ebene Akzente setzen im Hinblick auf Baukultur. Hier gehe es aber nicht um ein „Entweder Oder”, sondern um ein verträgliches Maß von Neubau und Bestandsentwicklung.
Ute Michaelsen, freie Architektin, sprach sich dafür aus, mutiger zu sein im Hinblick auf Verdichtung. „Dabei sollte Bauen keine temporäre, sondern eine langfristige Angelegenheit bleiben“, unterstrich die Mitinhaberin des Stuttgarter Büros MHArchitekten. „Dass Qualität Zeiten überdauert, beweisen uns noch heute Gebäude aus der Gründerzeit.” Bauen müsse man aber nicht verbieten, „hierzulande vergehen für diesen komplexen Prozess viele Jahre, von der Genehmigung über die Planung bis zur Fertigstellung“, meinte Thomas Kiwitt, Leitender Technischer Direktor vom Verband Region Stuttgart, als Träger der Regionalplanung und Standortvorbereitung. „Wer baut, ist sich seiner Verantwortung durchaus bewusst”, betonte Kiwitt. Dennoch bedeute Bauen auch das Vorhalten von Infrastruktur, wie etwa Mobilität. Hier gelte es, die gesellschaftlichen Bedürfnisse, wie etwa urban und gleichzeitig naturnah zu wohnen, mit kurzen Arbeitswegen und einer vielfältigen Nahversorgung in Einklang zu bringen – eine Herausforderung!
Stadt sei seit jeher geprägt vom Wandel – „Leerstand muss dabei nicht per se schlecht sein”, stellte Frank-Peter Unterreiner, Chefredakteur Immobilienbrief Stuttgart, fest: „Von Veränderungen können immer auch positive Impulse ausgehen, etwa für neue Nutzungen.” Dadurch könne sich die Nutzungsqualität einer Immobilie steigern und eine solche Entwicklung auch immobilienwirtschaftlich einen Mehrwert darstellen. Als Beobachter und zugleich als Sprachrohr der Stuttgarter Immobilienwirtschaft plädierte er dafür, sich beim Planen und Bauen auch Fehler zu erlauben – aus Fehlern könne man für die Zukunft nur lernen. Um Fehlentscheidungen von morgen zu vermeiden, erklärte Evmarie Zell, Immobilienfachwirtin und Geschäftsführerin Kubus360 GmbH, sei es heute entscheidend, der Trägheit von Immobilien ein gewisses Maß an Flexibilität schon zu Beginn einzubauen. Für Tragstruktur, Erschließung und Versorgungsleitungen sollte man verschiedene Nutzungszyklen und ihre unterschiedlichen Anforderungen im Vorfeld berücksichtigen. In Zukunft gehe es dann vielleicht gar nicht mehr um die Frage „Bestand oder Neubau?” Stattdessen heißt es, offen für verschiedene Optionen zu bleiben und vielmehr den Bedarf und die konkrete Nutzung im Blick zu haben.
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