Ganzheitliche Betrachtung für Transparenz und Effizienz

Thomas Hetzel in einem Interview mit Insa Lüdtke für die Zeitschrift MANAGEMENT & KRANKENHAUS

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In einem in „MANAGEMENT & KRANKENHAUS 9/2015“ veröffentlichten Interview von Insa Lüdtke spricht Thomas Hetzel über seine Erfahrungen im Hinblick auf eine zukunftsfähige technische Infrastruktur im Krankenhaus. Oft würden die Betriebskosten, die über den gesamten Lebenszyklus hinweg anfallen, von Planer- und Bauherrenseite nicht ausreichend berücksichtigt.

Erfahrungsgemäß gehe es hauptsächlich um drei Themenbereiche: Energieeinsparung, wachsende Anforderungen an die Hygiene und Sicherung einer strukturellen Flexibilität für künftige Anpassungen und Veränderungen. Die Verantwortlichen würden dabei vor allem durch die Anforderungen der Hygienevorschriften vor große Herausforderungen in der Organisation, aber auch in monetärer Hinsicht gestellt.

Gerade Krankenhäuser seien oft über viele Jahrzehnte gewachsen und zeigten dadurch sehr komplexe Großstrukturen. Die technische Infrastruktur sei somit ein Stückwerk, das nicht selten von isolierten Insellösungen geprägt sei. Deshalb stelle der Wirkungsgrad aus energetischer Sicht oft eine Katastrophe dar. Die Gewährleistung des Betriebs sei dann in vielen Fällen nur mit erheblichem Personalaufwand möglich.

Die Frage nach einer nachhaltigen Kostenoptimierung des Bauherrn bezüglich Wartung und Betriebskosten beantwortet Thomas Hetzel mit dem Ansatz der ganzheitlichen Betrachtung der gesamten Immobilie. Im Rahmen der ganzheitlichen Beratung von Zyklu5 führe man zusammen mit Immobilienexperten und Architekten zunächst Potentialanalysen des Immobilienbestands durch. Die Erfahrung zeige immer wieder, dass durch ein strategisches Immobilienkonzept oder eine Neustrukturierung des gesamten Immobilienbestands Nutzungsflächen entfallen können und Betriebskosten somit erst gar nicht entstehen. Damit erhalte man am Ende die Chance, Investitionen und Wertschöpfung in Einklang zu bringen.

Die in Diskussionen immer wieder aufgeworfene Frage, ob die Steuerung der Haustechnik die Technikverantwortlichen nicht überfordere, beantwortet Thomas Hetzel dahingehend, dass die Gebäudeautomation sorgfältig geplant und umgesetzt werde. Letztendlich habe sie einen wesentlichen Einfluss auf die Funktion und Effizienz der Anlagen. Er führt weiter aus, dass für die Technikverantwortlichen eine Phase der Begleitung nach Inbetriebnahme vorgesehen sei. Grundsätzlich empfehle er ein Monitoring der Anlagen über einen angemessenen Zeitraum, denn so könnten Fehlbedienungen erkannt und abgestellt werden.

Auf die abschließende Frage von Insa Lüdtke, ob man auch im Krankenhaus auf Hightech gemäß Industrie 4.0 setze, erläutert Thomas Hetzel, dass man hier durchaus von intelligenter und selbstlernender Gebäudeautomation spreche. Vor allem kostspielige Verbrauchsspitzen könnten dadurch gekappt werden. Für den ordnungsgemäßen, sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der kompletten Technik sei allerdings eine Gebäudeleittechnik mit offenen, genormten Schnittstellen zu verschiedensten Herstellern unumgänglich.